Nasser Limes | Neuss
Leitkonzept zum Erlebnis der Limes-Bodendenkmäler in der Neusser Stadtlandschaft
NOVAESIUM und das lebendige Neuss - ein Erhaltungs- und Vermittlungskonzept macht römisches Erbe erlebbar.
In der Neusser Stadtlandschaft ist ein monumentaler Schatz verborgen. Bodenfunde und Befunde, Reste römischer Architektur und Infrastruktur, die sowohl zur militärischen Sicherung der Ostgrenze als auch zum wirtschaftlichen und kulturellen Austausch über den Rhein hinweg dienten:
Der „niedergermanische, nasse Limes“ entlang des antiken Rheins.
Seit Sommer 2021 sind die Neusser Bodendenkmale Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes „Niedergermanischer Limes“, der sich von Bad Breisig in Rheinland-Pfalz bis nach Katwijk an der Nordsee in Zuid Holland erstreckt.
Vor diesem Hintergrund haben wir gemeinsam mit dem Neusser Amt für Stadtplanung, der Stadtarchäologin, dem Clemens-Sels-Museum und engagierten Akteuren der Stadtgesellschaft ein Konzept zur baulich-visuellen Vermittlung der Neusser Limes-Reste erarbeitet. Die verborgenen Fundamente, Grundmauern, Reste von Infrastrukturen und Spuren des römischen Alltags sollen innerhalb der lebendigen, heutigen Stadtlandschaft erlebbar werden. Das Konzept wurde 2018 mit einer intensiven Grundlagenerörterung begonnen, 2019 umfänglich mit der Verwaltung und der Bürgerschaft abgestimmt und soll künftig im Sinne eines „Leitbildes verknüpfter Projekte“ als Basis der Darstellung römischer Präsenz entlang des antiken Rheins dienen.
Ziele der baulich-visuellen Eingriffe in die Stadträume sind:
- Erlebbarkeit des „Gesamtsystems Limes“ mit seinen Spuren in Stadt und Landschaft,
- sanfte Erschließung mittels Bus und Fahrrad,
- minimale Eingriffe in die Bodendenkmale,
- eine hohe Vermittlungs- und Erlebnisqualität,
- attraktive Angebote zum Aufenthalt und zur Geselligkeit,
- Einbindung in das übergeordnete System des Welterbes „niedergermanischer Limes“.
Erste Umsetzungsschritte sollen voraussichtlich ab 2023 in Angriff genommen werden.